Messerscharfe Bläsersätze, satte Grooves, die in die Beine gehen, und ein charismatischer Frontmann, der als Sänger und Saxophonist ebenso zu überzeugen weiß, wie als humorvoller Entertainer – in mehr als zweitausend schweisstreibenden Shows erspielten sich Albie Donnelly‘s SUPERCHARGE einen ehernen Ruf als prägende Band in Sachen Rhythm ‘n‘ Blues, Swing & Good-Time-Rock ‘n’ Roll. Dass sie weit mehr sind, als nur einer der besten Live-Acts Europas, beweisen fast eine Millionen verkaufte Tonträger (nicht wenige davon live abgesetzt) – und die Tatsache, dass rund 80 Prozent ihres Repertoires aus Eigenkompositionen besteht.
Wer in Liverpool in den 60er Jahren aufwuchs, der kam an ihnen nicht vorbei: John, Paul, Georg und Ringo. »Ob in der Schule, auf den Straßen oder in den Clubs – die Beatles und ihr atemberaubender Erfolg waren Mitte und Ende der 60er allgegenwärtig«, erinnert sich Albie Donnelly, Mastermind, Gesicht und Seele der Band Supercharge. »Es gab sicher mehr Kids am Mersey, die Musik machten, als irgendwo anders in der Welt. Der Sound und die Aura der Fab Four waren es, die uns als Teenager inspirierten.«.
Albie Donnelly alias Albert Edward Donnelly (geboren am 12.08.1947 in Huyton, Liverpool) also lernte Tenor-Saxophon, spielte in mehreren Gruppen und landete bereits mit seiner ersten professionellen Band zwei Hits in den Top 100 der britischen Charts. »The Clayton Squares« spielten eine Mischung aus R & B und Pop, Come And Get It und There She Is hießen die Songs, von 1966 und 1967.
Und 1969 – nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Formation »The Fixx« gründete Albie mit dem Schlagzeuger Dave Irving, (richtiger Name: David Geddes Irving, 18.11.1946, Crosby, Liverpool) eine ambitionierte Band namens »In Crowd«, die immerhin vier Jahre Bestand hatte. 1973 stiegen die beiden aus – und beschlossen, ihr eigenes Ding zu machen. Das hieß: mehr R & B, mehr Power, und »more Big blow«. Also gründeten sie Supercharge – und casteten dafür die besten Musiker, die man in Liverpool zu der Zeit zusammentrommeln konnte: Ozzie Yue (Gitarre und Gesang), Allen »Gaz« Gaskell (Tenorsaxophonist, Gitarre, Harmonika und Gesang), Alan Peters (Trompete), Bob Robertson (Baritonsaxofon), Pete Newton (Bassgitarre) und Tony Dunmore (Bass). Ihr feuriger, funky Sound fetzte durch die Clubs der Stadt und ließ die Clubs erbeben. Und nach 15 Monaten auch ein Tonstudio …
Between Music And Madness hieß das Ergebnis einer relativ kurzen, aber inspirierten Studiosession – ihr Debüt-Album. 1974 auf einem kleinen unabhängigen Liverpooler Label erschienen, verkaufte es sich dennoch recht gut; die lokalen Kritiker übertrafen sich mit verbalen Purzelbäumen. Doch der Ruhm in und um die Werften- und Handelsistadt am Mersey war ihnen nicht genug – sie wollten hinaus ins große Business. Und dies ging nur über ...